GesmoldStadt Melle

Gesmold
 
24.06.16

Begrüßen die positiven Entwicklungen, die mit der Flurbereinigung verbunden sind: (von links) Michael Weßler, Udo Sakuth, Christof Diekmann, Bernd Gieshoidt, Friedrich Völler, Thomas Große-Johannböcke, Reinhard Scholz und Malte Schönfeld. Foto: Stadtverwaltung Melle

Grünes Licht vom Landwirtschaftsministerium für

Bürgermeister Reinhard Scholz: Zwei Millionen Euro für Hochwasserschutz, Wegebau und Naturschutz

Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium hat mit dem Flurbereinigungsprogramm 2016 die in Gesmold geplante Flurbereinigung zur Einleitung freigegeben. Die für die geforderte ökologische Neuausrichtung von Flurbereinigungsverfahren geplanten Projekte zur Fließgewässerentwicklung und zum Wiesenvogelschutz wurden als ausreichend anerkannt. Sie werden durch Bodenordnung und Landmanagement umgesetzt und vom Land Niedersachsen finanziell unterstützt. „Mit der Flurbereinigung ist es uns unter anderem möglich, den Hochwasserschutz in Melle strukturiert voranzutreiben – eine überaus positive Maßnahme, von der zahlreiche Menschen in unserer Stadt profitieren werden“, sagte Bürgermeister Reinhard Scholz am Donnerstagmorgen bei der Vorstellung des Projektes. Er dankte in diesem Zusammenhang „für das positive Signal aus Hannover, das am Ende eines intensiven Meinungsbildungsprozesses gestanden hat“.

„Mit der geplanten Flurbereinigung soll das Wirtschaftswegenetz an die heutigen Erfordernisse angepasst und Maßnahmen des Naturschutzes, der Landespflege sowie Maßnahmen zum Hochwasserschutz unterstützt werden“, erklärte Friedrich Völler, Dezernatsteilleiter im Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems in Osnabrück. So seien allein für das Wegenetz ein Neuordnungs- und Sanierungsbedarf für rund 13 Kilometer Wegstrecke ermittelt worden. Die Kosten für die geplanten Maßnahmen der Flurbereinigung Gesmold betragen laut Völler rund zwei Millionen Euro. Sie werden mit 70 Prozent von der EU, vom Bund und vom Land gefördert.

Das Verfahrensgebiet mit etwa 1.100 Hektar umfasst im Wesentlichen den Bereich zwischen der Bundesautobahn A 30 und der Landesstraße L 95 mit den Ortschaften Dratum-Ausbergen, Uhlenberg, Wennigsen und Westberghöfen sowie kleinere Bereiche der Gemarkungen Himmern und Peingdorf. Die förmliche Einleitung des Verfahrens ist noch für dieses Jahr vorgesehen.

„Die insbesondere für den Hochwasserschutz vorgesehenen Maßnahmen bedürfen einer sorgfältigen Planung und Abstimmung mit der Wasserwirtschaft und den Grundeigentümern“, machte Friedrich Völler deutlich. Die Geschäftsstelle Osnabrück des Amtes für regionale Landesentwicklung Weser- Ems, werde diese Aufgabe verantwortungsbewusst wahrnehmen. Erste Baumaßnahmen seien für 2018 zu erwarten.

Bürgermeister Reinhard Scholz zeigte sich erfreut darüber, dass im Zuge der Flurbereinigung neben dem Hochwasserschutz auch weitere infrastrukturelle Maßnahmen realisiert werden könnten. Als Beispiel hierfür nannte er unter anderem den Ausbau des Wirtschaftswegenetzes, von dem nicht nur Landwirte, sondern auch alle übrigen Bürger profitierten. Der Verwaltungschef sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, die Flurbereinigung „in guter Nachbarschaft mit der Gemeinde Hilter zu realisieren“, da auch im angrenzenden Borgloh ein Flurbereinigungsverfahren auf den Weg gebracht worden sei. „Hier gibt es Synergien, von denen beide Seiten profitieren werden“, so Scholz. Er erinnerte daran, dass das Thema „Flurbereinigung“ in Melle durchaus kontrovers diskutiert worden sei. An die Kritiker gerichtet sagte er: „Es wird bei dieser Flurbereinigung keine Verlierer geben.“

Der Gesmolder Ortsbürgermeister Michael Weßler bezeichnete die aktuelle Entwicklung als „eine sehr schöne Nachricht, die uns optimistisch stimmt, viele geplante Maßnahmen in den Bereichen Umweltschutz, Straßenbau, Radwegebau und vor allem Hochwasserschutz in die Tat umzusetzen“. Jetzt sei der Arbeitskreis Flurbereinigung am Zug, „um einen Vorstand zu bilden und in Zusammenarbeit mit dem Amt für regionale Landesentwicklung die erforderlichen Schritte einzuleiten.

Positiv äußerte sich auch Bernd Gieshoidt, der Ortsbürgermeister von Wellingholzhausen: „Ich freue mich, dass das Land jetzt die hier geplante Flurbereinigung auf den Weg gebracht hat. Wir haben nun die Chance, für alle Seiten zufriedenstellende Verbesserungen herzustellen in Punkto Hochwasserschutz, aber auch mit Blick auf den Radweg an der Allendorfer Straße.“

Der Sprecher des Arbeitskreises „Flurbereinigung“, Christof Diekmann, zeigte sich ebenfalls mit dem Ergebnis zufrieden: „Es ist für jeden etwas dabei – ob für den Landwirt oder für den Bürger.“ Dem Arbeitskreis gehören neben Diekmann auch Dieter Dratmann, Annemarie Hillebrand, Hans-Kurt Ebker, Hermann-Josef Meyer, Bernhard Asplan, Elmar Warner, Heinrich Stänner, Herbert Pabst und Ansgar Rietmann an.

 

Sowohl Reinhard Scholz als auch Friedrich Völler, Bernd Gieshoidt und Michael Weßler danken den Mitgliedern des Arbeitskreises „Flurbereinigung“ für deren engagierte Arbeit, während Stadtbraurat Malte Schönfeld dem Tiefbauamtsleiter Thomas Große-Johannböcke Dank für dessen Engagement sagte. Große-Johannböcke habe das gesamte Verfahren „mit einer Engelsgeduld“ begleitet. „Ohne diesen Einsatz wären wir sicherlich noch nicht am Ziel“, fand der Stadtbaurat anerkennende Worte.

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