GesmoldStadt Melle

Gesmold
 
14.11.16

Angeführt von Pater Johny Thomas und den Messdienern begaben sich die Kranzträger Dr. Reinhold Kassing und Thomas Schulke zusammen mit Ortsbürgermeister Michael Weßler zum Ehrenmal auf dem Gesmolder Friedhof. Foto: Stadtverwaltung Melle

„Unsere Trauer um die Toten von damals mahnt uns, für die Lebenden zu sorgen“

Gedenkfeiern anlässlich des Volkstrauertages in der Stadt Melle

Aus Anlass des Volkstrauertages haben in der Stadt Melle zahlreiche Menschen der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht. Eine der Feierstunden fand am Ehrenmal auf dem Friedhof in Gesmold statt, wo Ortsbürgermeister Michael Weßler feststellte „Wir trauern an diesem Tag nicht allein, sondern gemeinsam. Das ist wichtig, weil es uns alle gemeinsam daran erinnert, wie kostbar Demokratie und Menschenrechte und Frieden und Verständigung in Europa sind.“

Der Politiker lenkte seinen Blick zunächst auf die Zeit des Nationalsozialismus, in der Millionen von Menschen ermordet worden waren: Juden, Sinti und Roma ebenso wie politische Gefangene und Menschen, die als „lebensunwert“ gegolten hätten. „Was unvorstellbar schien, hat sich seitdem millionenfach wiederholt: Von den sowjetischen Straflagern über die Stasigefängnisse der DDR bis zu den Kriegen im Nahen und im Mittleren Osten“, sagte Michael Weßler weiter. Immer wieder seien Frauen und Männer, Junge und Alte Opfer von Hass und Unterdrückung, aber auch von „ethnischer Säuberung“ und Völkermord geworden.

„Und es geht weiter: Überall auf der Welt wird gekämpft, wird gemordet, werden Menschenrechte mit Füßen getreten. Der Terror schlägt willkürlich zu und trifft Menschen wie uns – vergessen wir das nicht“, so der Ortsbürgermeister, der in seiner Ansprache auch auf die Flüchtlingsthematik einging: „Die Tatsache, dass im letzten Jahr viele Menschen nach Deutschland gekommen sind, die vor Krieg und Terror fliehen mussten, vergegenwärtigt uns den Schmerz und das Leid, den Krieg und Diktatur über Menschen bringen. Wir sehen, wie die einzelnen Menschen an ihrem Schicksal zu tragen haben. Wir denken an die Menschen, die auf der Flucht sterben – ob im Mittelmeer oder auf einer anderen Route. Wir denken an die Kinder, die von ihren Familien getrennt und zu Waisen wurden. Und wir merken, dass die Erinnerung an das vergangene Leid und an die Trauer unsere Herzen weit werden lässt für die Menschen, die heute Menschen verloren haben und unsere Hilfe brauchen. Unsere Trauer um die Toten von damals mahnt uns, für die Lebenden zu sorgen.“

Zum Abschluss der Feierstunde, die von Pater Johny Thomas mit einem geistlichen Wort eingeleitet worden war, legte Michael Weßler am Ehrenmal einen Kranz nieder. Für den musikalischen Rahmen sorgten der Männergesangverein Gesmold mit mehreren Liedvorträgen und Thomas Niemann, der auf der Trompete „Das Lied vom guten Kameraden“ zu Gehör brachte.

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