Auch das Team der Stadt Melle stellt derzeit die gewohnten Abläufe in dieser Stadt quasi von heute auf morgen um. Was gestern noch zu weitgehend erschien, muss heute schon selbstverständlich sein. Wir wissen leider nicht, wie lange diese schwierige und vor kurzem noch unvorstellbare Situation in unserem Land und damit auch in Melle noch bestehen wird. Auch aus diesem Grunde sind zwingend vorbeugende Maßnahmen zu treffen, die die dauerhafte Aufrechterhaltung der dringendsten öffentlichen Aufgabenerledigung sichern.

Erkenntnisse von Experten belegen, dass die mögliche Infektion mit dem Corona-Virus wohl für die Mehrheit der Bevölkerung keine außerordentliche gesundheitliche Gefahr darstellt und in den meisten Fällen mild verläuft. Für andere Menschen in unserer Gesellschaft und in unserem Umfeld kann die SARS-CoV-2-Infektion allerdings lebensbedrohlich werden, auch weil unser ohne Frage sehr gutes Gesundheitssystem an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gelangen könnte.  Nur solidarisch und durch vorübergehenden Verzicht jedes einzelnen besteht die beste Möglichkeit, diese Gefahren einzudämmen und abzuwehren. Wir alle sind mit Menschen verbunden, die zu uns gehören und die möglicherweise zu den Risikogruppen gehören. Es ist Gebot der Zeit, nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln und viele Gewohnheiten vorübergehend zu verändern. Das kommt allen zugute, auch jedem höchst persönlich. Denn niemand möchte wohl in dieser Zeit aus welchen gesundheitlichen Gründen auch immer auf ein überlastetes Gesundheitssystem stoßen.

Auch wir in der Stadt Melle stellen uns gemeinsam dieser neuen Situation stellen: In unserem Krisenstab und in einer eigens einberufenen Koordinierungsgruppe tun wir nach Kräften alles dafür, um die uns auferlegten Maßnahmen und Herausforderungen umzusetzen. Der Krisenstab und die Koordinierungsgrupp treffen sich täglich zur Lagebeurteilung und zur Maßnahmenkoordination und arbeiten intensiv an der Umsetzung der täglich neuen Aufgaben.
 
Die Stadtverwaltung Melle ist auch in Zeiten der Corona-Krise für ihre Bürgerinnen und Bürger ansprechbar. Die persönliche Erreichbarkeit musste leider wie in allen anderen Stadt- und Gemeindeverwaltungen aus den genannten  Gründen auf ein Minimum reduziert werden. Vor diesem Hintergrund haben wir das Stadthaus am Schürenkamp und alle übrigen städtischen Dienstgebäude am Montagmittag, 16. März 2020, bis auf weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen.

Eine Kontaktaufnahme mit der Stadtverwaltung Melle und ihren Außenstellen ist weiterhin telefonisch, digital oder per E-Mail möglich. Die telefonische Erreichbarkeit ist montags bis donnerstags jeweils in der Zeit von 8 bis 18 Uhr und freitags in der Zeit von 8 bis 14 Uhr gegeben. Für einzelne Dienstleistungen kann auch das Internet über das Online-Portal „OpenR@thaus“ genutzt werden. Für das unlängst eingeführte Portal wurde auf der Startseite des städtischen Internetauftritts ein eigener Navigationspunkt eingerichtet, über den Sie die einzelnen Dienstleistungen aufrufen können.

Wir bedauern ausdrücklich, dass es in diesen Tagen und Wochen zu solchen und ähnlichen Einschränkungen kommt. Aber die Corona-Krise verlangt von uns allen, dass wir persönliche Interessen hinter die Interessen des  Gemeinwohls stellen.

Vor dem Hintergrund, dass in Medien wie in sozialen Netzwerken bisweilen Sachverhalte im Zusammenhang mit der Corona-Krise immer noch nicht mit der gebotenen Ernsthaftigkeit und klaren Haltung dargestellt werden, gestatten Sie mir eine Bitte: Verfolgen Sie weiterhin aufmerksam die fortlaufenden Informationen auf den Internetseiten der Stadt Melle (https://www.melle.info/melle/corona-news/)und des Landkreises Osnabrück (https://www.landkreis-osnabrueck.de/veterinaer-gesundheit/infektionsschutz/covid-19). Sie werden über Änderungen auf dem Laufenden gehalten.

Ich appelliere an Sie alle, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger: Reduzieren Sie wo immer es geht die Anzahl, Länge und Intensität ihrer Kontakte. Achten Sie auf sich selbst und Ihre Mitmenschen. Nehmen Sie nur noch solche Termine wahrzunehmen, die unbedingt notwendig sind. Alles andere sollte verschoben oder abgesagt werden. Auch ich habe alle meine Außentermine und alle nicht notwendigen internen Termine abgesagt. Gemeinsam können wir so alle aktiv etwas dazu beitragen, unser Gesundheitssystem zu entlasten. Vor allem ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen sollten dieser Tage nicht vor die Tür gehen, nicht einmal zum Einkaufen. Doch auch sie brauchen Lebensmittel. Schauen Sie bitte, wer in Ihrer Nachbarschaft jetzt Unterstützung braucht und helfen Sie einander!
 
Bitte gehen Sie solidarisch miteinander um, vermeiden Sie Hamsterkäufe, teilen Sie die Güter des täglichen Lebens fair miteinander. Helfen Sie Risikogruppen, älteren und kranken Menschen und stützen Sie sich gegenseitig in Familie, Freundeskreis und Nachbarschaft. Wir werden diese Krise nur gemeinsam in gegenseitigem Respekt und Vertrauen überwinden können. An dieser Stelle möchte ich all jenen Privatpersonen und Initiativen danken, die unter dem Eindruck der Corona-Krise ehrenamtliche Einkaufsdienste für ältere Menschen und chronisch Kranke initiiert haben. Unter dem Dach des Ehrenamtsbüros der Stadt Melle laufen derzeit intensive Überlegungen, diese Angebote weiter auszubauen. Wer sich in diesem Bereich engagieren möchte, wende sich bitte an unsere Freiwilligenkoordinatorin Katja Rauer, die telefonisch unter 05422/965-520 oder per E-Mail unter k.rauer@stadt-melle.de zu erreichen ist.
  
Ich komme zum Schluss: Liebe Mitbürgerin und lieber Mitbürger, jeder von uns kann durch die Beachtung allgemeiner Hygienemaßnahmen einen Beitrag zur Vermeidung der Weiterverbreitung von Corona-Virus-Erkrankungen leisten.

Die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung der Weiterverbreitung von Corona-Virus-Erkrankungen (COVID 19) ist das penible Beachten von Hygienemaßnahmen wie:

• Abstand halten beim Husten und Niesen, dabei Armbeuge vor Mund und Nase halten,
• die Hände regelmäßig mit Wasser und Seife waschen,
• Berührungen von Augen, Nase und Mund vermeiden,
• vermeiden Sie den Kontakt zu offensichtlich erkrankten Personen,
• verzichten Sie auf das Händeschütteln zu Begrüßung und Verabschiedung,
• reduzieren Sie wo immer es geht die Anzahl, Länge und Intensität ihrer Kontakte.

Wenn Sie diese Orientierungshilfen beherzigen, ist bereits einiges erreicht.

An dieser Stelle danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Hoffen wir, dass wir bald diese Krise, die ihren sicheren Platz in Geschichtsbüchern haben wird, alle gesund überstanden haben. Bleiben Sie und alle die zu Ihnen gehören gesund und zuversichtlich!

Herzlichst

Ihr

Reinhard Scholz

Bürgermeister der Stadt Melle