GesmoldStadt Melle

Gesmold
 
11.01.13

Brachen eine Lanze für das Ehrenamt: Ortsbürgermeister Michael Weßler (links), Referent Peter Klösener und Arbeitskreisvorsitzende Marlies Kellenbrink. Foto: Stadtverwaltung Melle

„Ehrenamtliche als Zukunftsinvestition ansehen“

Informationsveranstaltung des Ortsrates Gesmold

„Das Ehrenamt ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft.“ Diese Feststellung traf Peter Klösener, Bildungsreferent der Katholischen Landvolkhochschule in Oesede, am Dienstag während einer Informationsveranstaltung, zu der der Arbeitskreis „Dorferneuerung, Naherholung und Umweltschutz“  des Ortsrates Gesmold in das Gasthaus Kellersmann eingeladen hatte. Eine Zahl, die an diesem Abend besonders beeindruckte: In der Bundesrepublik Deutschland leben 63 Millionen Menschen im Alter von mehr als 14 Jahren, von denen 22 Millionen ehrenamtlich tätig sind.

„Ehrenamt bedeutet bei uns in Melle nicht nur Freizeitvergnügen – es steht auch für Wertschöpfung für die Allgemeinheit“, sagte Ortsbürgermeister Michael Weßler in seiner Begrüßungsansprache und stellte in diesem Zusammenhang fest: „Was Ehrenamt in der Stadt leistet, wäre gar nicht zu bezahlen. Deshalb ist bürgerschaftliches Engagement ein hohes Gut.“

Anhand von Studien belegte Peter Klösener, dass in Deutschland nicht wenige Menschen bereit seien, ein Ehrenamt zu übernehmen. „58 Prozent der über 14-Jährigen, die derzeit nicht freiwillig tätig sind, würden sich zukünftig gern ehrenamtlich einbringen“, machte er deutlich. Möglichkeiten, sich zum Wohle der Allgemeinheit freiwillig und unentgeltlich einzubringen, gebe es viele – von Sport und Kirche über Politik und Jugendarbeit bis hin zur Feuerwehr und zum sozialen Bereich. 

Welche Beweggründe führen Menschen dazu, sich bürgerschaftlich zu betätigen? „An oberster Stelle steht das Ziel, Gesellschaft mitgestalten zu wollen“, erläuterte Klösener. Ein zweiter wichtiger Motivationsgrund bestehe darin, mit anderen Menschen zusammenzukommen. Ansehen und Einfluss zu gewinnen, folge dagegen erst auf Platz drei der Skala.

Wie aber lassen sich Menschen an bürgerschaftliches Engagement heranführen? Peter Klösener gab Vereinen, Verbänden und sonstigen Organisationen den Rat, die Öffentlichkeitsarbeit zu intensivieren. Um neue ehrenamtlich Tätige zu gewinnen, biete sich zudem das Ansprechen von sogenannten „Quereinsteigern“ an. Der Referent ließ keinen Zweifel daran, dass Ehrenamtliche als wichtige Zukunftsinvestition anzusehen seien. Um diese Personen möglichst lange im Verein oder Verband zu halten, müssten ihnen Gestaltungsspielräume zugestanden werden. Und: „Man sollte ein zeitlich befristetes Engagement zulassen – mit ehrlichen Absprachen zu Beginn der Tätigkeit“. Besonders gelte es, „jeden Tag des Engagements wertzuschätzen und den Ausstieg als natürliche Engagements-Phase zu begreifen“.

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