GesmoldStadt Melle

Gesmold
 
08.05.15

Im Alterssimulationsanzug begab sich Ortsratsmitglied Matthias Hartmann auf den Rundgang durch das Ortszentrum.

Mit Alterssimulationsanzug und Rollstuhl Schwachstellen ergründet

Ortsratsmitglieder und Kümmerer gewannen im Gesmolder Ortskern neue Erkenntnisse

Wie erleben Menschen mit einem Handicap oder Senioren den Gesmolder Ortskern? Welche Einrichtungen und Geschäfte sind für diese Personen problemlos, da barrierefrei, zu erreichen – und wo treten Defizite auf? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, hatte der Arbeitskreis  Dorfentwicklung, Naherholung, Natur und Umweltschutz des Ortsrates Gesmold der Kümmerkreis Gesmold jetzt zu einer Begehung des Dorfzentrums eingeladen. 

„Im Rahmen dieses Termins sollte festgestellt werden, wie insbesondere Menschen mit Handicap und ältere Mitbürger die Gehwege im Ortskern nutzen können und wie barrierefrei die Eingangsbereiche zu den Geschäften und beim Besuch von Kirche, Arzt, Apotheke etc. gestaltet sind“, erläuterte die Sprecherin des Arbeitskreises, Marlies Kellenbrink. Sie konnte an diesem Abend neben Ortsbürgermeister Michael Weßler und den Ortsratsmitgliedern Thomas Schulke und Matthias Hartmann auch die Kümmerer Maria Efken, Josef Arling und Seppel Pabst, Bürgerbüroleiterin Sabine Schlüter und nicht zuletzt auch den Rollstuhlfahrer Dr. Jörg Kriechel willkommen heißen. 

Mit von der Partie war darüber hinaus Wohnberater Andreas Stallkamp vom Landkreis Osnabrück, der eigens zu diesem Termin ein ganz besonderes Kleidungsstück mit nach Gesmold gebracht hatte. Die Rede ist von einem Alterssimulationsanzug, den sogleich Ortsratsmitglied Matthias Hartmann anlegte – und zwar um selbst zu erfahren, wie sich eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten oder geringere Sehkraft bei einem Gang durch den Ort auf den eigenen Körper auswirken. 

„Insgesamt ist im Zentrum des Dorfes eine gute Erreichbarkeit für Senioren und Menschen mit einem Handicap gegeben“, stellte Marlies Kellenbrink zum Abschluss des rund 90-minütigen Rundgangs fest.  Dennoch seien einige Mängel aufgefallen, die vor Ort dokumentiert wurden und in Kürze abgestellt werden sollen. Zu diesen Mängeln zählt unter anderem der fehlende Hinweis auf öffentliche behindertengerechte Toiletten, unterschiedliche Pflasterhöhen auf Gehwegen sowie das Fehlen von Stufenmarkierungen auf Treppen. „Darüber hinaus“, so Marlies Kellenbrink, „sprachen wie uns einmütig für eine Verlängerung der Grünphase bei der Ampelschaltung aus. Denn es zeigte sich bei der Begehung, dass das augenblickliche Zeitintervall insbesondere für ältere Menschen und Rollstuhlfahrer zu kurz ist, um die Gesmolder Straße in Höhe der Femlinde zu passieren.“

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